Auf einem Treffen der Agrarminister in Brüssel kündigte der Agrarkommissar Hogan offiziell ein weiteres Hilfspaket zwischen 300 und 500 Millionen Euro an. Die Zahlungen sind aber an die Bedingung einer Senkung der Milchproduktion geknüpft.
Wie erwartet hat die EU-Kommission auf die anhaltende Krise mit der Ankündigung des neuen Hilfspakets reagiert. Es soll erneut etwa 500 Millionen Euro umfassen. Im Vergleich zu früheren Agrarhilfen soll es aber auch Anreize zur Mengenreduzierung bringen und so zur Steuerung der Produktionsmengen dienen. Die Auszahlung der Finanzhilfen soll an die Bedingung gekoppelt sein, dass die Erzeuger ihre Milchproduktion nicht erhöhen. Zudem soll eine Reduzierung der abgelieferten Menge mit ein paar Cent pro kg abgegolten werden.
Bundesagrarminister lehnt neue Mengenschranke ab
Nach der Abschaffung der Milchquote wird in Europa deutlich zu viel Milch produziert. Der Preisverfall schreitet seit dem weiter voran. Als Folge kämpfen viele Milchbauern um ihre Existenz.
Bereits im September 2015 war ein millionenschweres Hilfspaket auf den Weg gebracht worden. Knapp 69 Millionen Euro flossen davon an deutsche Milchbetriebe.
Ob das neue Hilfspaket nun zu einer Entspannung auf dem Milchmarkt durch steigende Preise führen wird ist fraglich. Dennoch lehnt Bundesagrarminister Schmidt eine vom Staat festgelegte Mengenobergrenze ab. „Wenn wir nicht einmal die freiwillige Reduzierung getestet haben, ist es völlig verfrüht, über das zu reden.“, so Schmidt.
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Andre Reischert