Obwohl die Preise für Obst und Gemüse in den letzten Jahren tendenziell eher gesunken sind, kaufen die Bundesbürger nicht mehr ein. Auch der Trend zu gesunder Ernährung und Bioprodukten führt offenbar nicht zu einem steigenden Konsum von Obst und Gemüse.
Der Deutsche Fruchthandel kennt das Problem schon seit einigen Jahren. Die Obst- und Gemüsepreise stagnieren oder sinken und dennoch greifen die Kunden im Supermarkt nicht häufiger zu. Die Regeln des Marktes für das Zusammenspiel von Preis und Nachfrage scheinen hier einfach nicht zu greifen.
Der Grund, warum die Deutschen regelrechte Obst- und Gemüsemuffel sind, scheint also nicht am Preis zu liegen. Es sind eher gesellschaftliche Gründe. So wird diese Produktgruppe von Generation zu Generation eher unbeliebter. Aktuell machen Obst und Gemüse etwa 9 Prozent des gesamten Warenkorbes aus. Vor einer Generation waren es noch fast 30%.
Der Preis für Äpfel, dem beliebtesten Obst der Deutschen, ist im Jahr 2014 zum Beispiel um etwa 10% gesunken. Grund war eine gute Ernte und die fehlenden Exportmöglichkeiten nach Russland. Der Konsum ist im Vergleich zum Vorjahr allerdings um etwa 0,4% gesunken.
Der Deutsche Fruchthandelsverband (DFHV) sieht sich angesichts dieser seit Jahren voranschreitenden Entwicklung ratlos. Gemüse ist nicht angesagt. Es gibt keine großen Marken oder eine emotionale Bindung zum Produkt wie in anderen Bereichen. Durch die geringen Gewinnmargen ist die Branche auch nicht in der Lage millionenschwere Werbekampagnen zu starten. Deren Erfolg wäre ohnehin zweifelhaft.
Zu wenig Obst und Gemüse für ausgewogene Ernährung
Ein Haushalt in Deutschland kauft im Durchschnitt 155 Kilo Obst und Gemüse im Jahr. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt aber alleine für einen Erwachsenen 90 Kilo Obst und 146 Kilo Gemüse im Jahr für eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Der Konsum der Bundesdeutschen liegt also weit unter der Empfehlung.
Sie haben Fragen zum Thema?
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.